Auf das Abenteuer Forschung haben sich im Rahmen des Projektes „Enzyme im Alltag“ neun Schulklassen aus Volksschulen, NMS und Gymnasien eingelassen. Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vom acib und der TU Graz und den Firmenpartnern Bisy, Qualizyme und QPS erkundeten die Kinder und ihre Lehrkräfte innerhalb von 2 Jahren die enorme Vielfalt enzymatischer Abläufe und entdeckten sie im täglichen Leben.

Tag der offenen Tür – Kann man Gummibärli auflösen?

Beim Tag der offenen Tür wurde im Stationenbetrieb unter anderem die Wirkung von Enzymen in Obst und Gemüse erforscht. Wo schäumte es am meisten bei der Spaltung von H2O2 durch Katalase in Obst und Gemüse? Da hatte die Kartoffel die Nase vorne. Und ja, mit Proteasen aus frischem Obstsaft kann man Gummibärli auflösen.

Enzymworkshops – Was hat Esterase in der Forschung mit Blumenduft zu tun?

Welche Bakterien bilden viel vom Enzym Esterase? Diese reale und aktuelle Forschungsfrage konnten die Kinder bei einem Besuch in den Universitätslabors selbst beantworten. Dabei hilft der blumig duftende Ester Geranylacetat. Esterasen spalten den Ester, dabei entsteht Essigsäure und ein Indikator ändert seine Farbe durch die Säure von rot auf gelb. So konnten wir mit Bakterien einen gelben Smiley auf rotem Grund entstehen lassen.

Von Pizza bis Bioethanol

Im 2. Projektjahr machten sich die Schüler dann im Einsatz von Enzymen selbst ans Werk. Da wurde mit Enzymen in Hefe Pizzateig gelockert oder mit Cellulasen Papier zu Traubenzucker zerlegt und dieser zu Ethanol umgesetzt. Und weil die Schüler und Schülerinnen nun schon Experten im Bereich Enzyme waren, gaben manche ihr Wissen gleich an andere Schulklassen oder gar an Lehrer und Lehrerinnen in einer Lehrerfortbildung weiter.

Und wer sind nun die Enzos?

Weil wir die spannende Welt der Enzyme mit noch mehr Kindern teilen wollten, wurden am Ende des Projekts die Enzos geschaffen. So nennen sich Lipase, Protease, Amylase und Co. nun in einem neuen Kinderbüchlein, in dem sie von ihrem Einsatz zum Beispiel in Waschmitteln erzählen. Wir hoffen auf ein Wiedersehen mit dem Forschungsnachwuchs von morgen an der Universität! Ein Danke auch an das BMVIT und alle Steuerzahler, dass dieses Projekt durch die Förderschiene Talente regional ermöglicht wurde.

Das Projekt „Enzyme im Alltag“ wurde im Rahmen des Talente Regional Programms durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und die FFG gefördert.

Picture credits:  acib; Illustrations: Karin Hofmann (www.karinhofmann.com)